Chronik

Am 27. Februar 1911 gründeten sieben Männer den Ruderverein Linden als Arbeitersportverein. Nach fast 100 bewegten Jahren hat der Verein heute eine sehr heterogene Mitgliederschaft mit regem Vereinsleben.

Zur Gründungsversammlung: “Weder finanzielle noch materielle Opfer wurden gescheut, um den schönen Rudersport der werktätigen Bevölkerung Hannovers zugänglich zu machen. Es wurden Anteilsscheine an die Mitglieder des “Ruderverein Linden von 1911” ausgegeben und eine Kegelbahn im Etablissement “Lindenhof”, Deisterstraße. gemietet. Nachdem die Anlegestelle und das Floß geschaffen waren, wurde vom Ruderverein Triton ein alter Riemenvierer, der “Rhein”, für 100 Mark gekauft.”

Am 27. Februar 1911 waren es sieben Männer, die den Ruderverein Linden als Arbeitersportverein gründeten. Sie hatten sich auf ein Zeitungsinserat von Wilhelm Heinrich gefunden. Da die Mitglieder “durch Hände-Arbeit ihr Geld verdienen”, nahm der Deutsche Ruderverband den Verein nicht auf. So wurde er Mitglied im Internationalen Arbeiter-Sport-Bund. Eine Kegelbahn im “Lindenhof” dient als Bootshaus für das erste Boot. Ruderer vom Hannoverschen RC und Hannover-Linden (später DRC) bringen den Neulingen das Rudern bei.

JahrEreignisse
19132. Platz beim Wassersportfest in Offenburg.
1914Bis auf Wilhem Heinrich werden alle 25 Mitglieder Soldat. Das Vereinsleben hält Wilhelm Heinrich brieflich aufrecht.
191810 Ruderer kehren nicht aus dem Ersten Weltkrieg zurück.
1919Eine zweite Kegelbahn wird gemietet.
1920Bootstaufe von 2 Gig-Booten: Doppelzweier "Na, wenn schon" und Vierer "Hoffnung". Eine Jugend- und Damenabteilung werden gegründet.
1922Der erste Sieg: Im "Herren-Gig-Vierer" in Berlin.
1923Beide Kegelbahnen müssen geräumt werden, so erwirbt der Verein das Gelände auf der "Insel an der Schwanenburg". Ein bescheidenes Bootshaus hat Ostern Richtfest. Nach Ansicht aller ist dieser Flecken der "schönste und idyllischste Platz im hannoverschen Land".
19252. Platz auf der Arbeiter-Olympiade im Vierer m.Stm.. 39 Bäume pflanzen die Ruderer beim Arbeitsdienst im Herbst rund um das Bootshaus.
1929Unter Jugendleiter Arno Noth stehen Wanderfahrten hoch im Kurs.
1933Der Verein wird "gleichgeschaltet". 60 Prozent aller Mitglieder werden ausgeschlossen oder verlassen den RVL.
1936Eine Holzbrücke verbindet nun Insel und Festland, der Fährbetrieb wird feierlich begraben, begossen und versenkt.
1940Bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Berlin-Grünau wird die Mannschaft des RV Linden Deutscher Jugendmeister im Gig-Vierer m.Stm.. Dabei: K.-H. Koch, H. Voges, W. Lücke, K.-H. Scharenberg, Stm. K.-H. Runge.
1943Mit 23 Siegen das bisher erfolgreichste Jahr.
1945Der Krieg kostet 28 Vereinskameraden das Leben. Vom Bootshaus steht nur noch das Fachwerk mit dem Dach. 25 Boote sind vernichtet, nur die "Hoffnung" und der "Treue"-Achter überstehen den Bombenhagel. Im Juli machen sich 7 Mitglieder an den Wiederaufbau.
1946-1948Sehr beliebt ist zur Zeit das Handball-Spielen. Man kämpft um die hannoversche Stadt-Meisterschaft, über den Erfolg ist allerdings nichts überliefert. Bootswerkstoffe sind rar, versuchsweise kauft der Verein daher einen Leichtmetall-Einer von der TH Hannover.
1954Nach vier Jahren Arbeit ist das neue Bootshaus fertig. Zugleich werden nach dem Kriege erstmals wieder Boote getauft: Die Gig-Vierer "Kampf" und "Kameradschaft", wobei einer von Ehrenmitglied Fr. Bäte gestiftet ist.
1260 Kilometer bringen 37 Aktive des RVL beim Tag des Rudersports zusammen. Währenddessen kann der DRC sein Vorjahresergebnis um 7 Prozent auf 55
1957"Wilhelm Heinrich" vergrößert den Bootspark um einen Gig-Doppelzweier.
1958Nach hartem Kampf trennt der Verein sich von der Paddler-Abteilung, die ein neues Domizil neben dem Wasserski-Club findet.
Als norddeutsche Vertretung ist der "Düber-Vierer" bei den Jugend-Besten-Kämpfen. Die Rennvierer "Tini" und "Insel" werden gekauft, bei 4,- DM Monatsbeitrag. Der Verein hat nun 98 Mitglieder.
1959Es wird wieder am Bootshaus gebaut: Eine zweite Bootshalle muss her. Und weil gerade alle so gut mit anfassen, werden gleich noch das Dach frisch gedeckt, Duschen und Toiletten erneuert sowie die Umkleideräume mit dem Jugendraum gebaut. Zwei Drittel der Arbeiten werden von Ruderern selbst erledigt.
16 RVL'er fahren erstmals nach England, sie sind für zwei Wochen zu Gast in Cornwall. Gerudert wird auch dort: Im Dreier o.Stm..
1961Große Bootstaufe zum 50jährigen:
Einer "Hannover", Doppelzweier "Niedersachsen" und Achter "Hinrich Wilhelm Kopf". Zum Jubiläum überbringen zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sportleben ihre Grüße. Mit dabei: Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf, Hannovers Oberbürgermeister Holweg, Bürgermeister Barche und Oberstadtdirektor Wiechert. Neben Vertretern aller hannoverschen Rudervereine kann der DRV-Vorsitzende Dr. Walter Wülfing begrüßt werden, ebenso Hans Denecke als Vorsitzenden des Hannoverschen Regatta-Verbandes und NOK-Mitglied Garbe.
Wie die Vereinschronik vermerkt, waren fast alle Mitglieder dabei.
1965W. Neumeister rudert als Gast beim DRC und wird mit seinem Partner H. Mertens vom DRC Deutscher Meister im Lgw.-Doppelzweier. Die neuen Trainings-Einer "Plitsch", "Platsch" und "Plumps" laufen vom Stapel.
Beim Sommerfest sind 40 junge Franzosen aus Rouen zu Gast. Über 250 Personen feiern ein glanzvolles Fest.
1968Der 200. Rudersieg wird in Leer errungen.
1970Auf einem Fußballturnier traf man sich, eine Vereins-Partnerschaft wurde daraus: Die Rudergesellschaft Wiking Berlin und der Ruderverein Linden treffen sich die folgenden Jahre zum Rudern und Feiern.
1971Das 60jährige wird würdig begangen. Zum Jubiläumsball kommen 25 Gäste aus Berlin. 30 RVL'er fliegen mit ihren Frauen im Herbst zum Einweihungsfest der RG Wiking. Die gute alte "Hoffnung" wird mit allen Ehren in der Leine versenkt.
1974Der Altherren-Einer "Knacker" nimmt seinen Dienst auf.
1975Eine Schülergruppe des Georg-Büchner-Gymnasiums Letter, mit ihrem Trainer und Lehrer H. Fechner, kommen zum RVL.
Beim Frühschoppen am 1. Weihnachtstag werden 1236,20 DM für einen neuen Rennvierer gesammelt.
1976Beim jährlichen Aalessen wird der neue Rennvierer auf den Namen "Rolli" getauft. Der RVL hat jetzt 15 Boote.
1980Nach zweijähriger Bauzeit im neuen Glanz: Der Clubraum ist nun mit Holz vertäfelt, die Duschräume sind sauber verfliest. Nachdem der alte Steg vom Hochwasser fortgeschwemmt (und in Neustadt wieder gefunden) wurde, kann ein neuer (Pracht-) Anleger zu Wasser gelassen werden.
Vatertagstour: Bei strahlendem Sonnenschein ziehen 20 Radfahrer mit Kind & Kegel nach Dedensen, wo ein Fass Bier und der angeheizte Grill warten.
1981Satzungsänderung: Der neue § 5 erlaubt nun auch Frauen, Mitglied im Verein zu werden.
1982Zahlreiche Mitglieder begeistert der Tennissport so sehr, dass sie auf dem Vereinsgelände einen Tennisplatz bauen möchten. Der Vorschlag findet aber keine Mehrheit, da ein Verein im Verein und zu hohe Kosten befürchtet werden.
Der Bristoler "Ariel"-Ruderclub ist erstmals zu Gast im RVL. Mit zwei Ruderinnen und neun Ruderern nimmt er an der Vereinsregatta teil.
1983Eichkranz-Sieger und damit Deutscher Senior-B-Meister im Zweier m.Stm. werden F. Kaufmann und F. Richter mit Stm. S. Hille. Das Boot "eff2" hatte A. Richter gestiftet. Beim Match des Seniors in Italien erruderten sie daraufhin den 2. Platz. O. Frese und J. Buchhorn haben im Junioren-B-Doppelzweier Erfolg: Sie werden Deutscher Vizemeister.
Die Trainingsgemeinschaft Georg-Büchner-Gymnasium/RVL wird im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst. Die Belastung würde für den RVL zu hoch; die Ruderer des Gymnasiums schließen sich dem DRC an. Für den RVL bedeutet dies den mühsamen Aufbau einer neuen Jugendabteilung.
1984-1996
1997Das Jahr war geprägt von vielen Aktivitäten rund ums Rudern. Etliche Zukäufe von Booten und Material und Renovierungsarbeiten bringen Bootspark und Gelände auf Vordermann. Erstmals eine Frauenvierermannschaft mit tollen Regattaergebnissen.
1998Zahlreiche Regattateilnahmen von RVLern. Tatkräftige Hilfe der Lindener bei der Ausrichtung der Hochschulmeisterschaften am Maschsee und der Head etabliert sich im hannoverschen Regattakalender.
1999Der Freizeitsport steht im Vordergrund. Beginn einer Partnerschaft mit der IGS Garbsen, die auch ihre Boot in den Lindener Hallen unterbringt.
2000Die Jugendgruppe wächst und auch deren Begeisterung fürs Rudern. Anlässlich der Expo campierte eine Künstlergruppe beim RVL.
2001Das 95jährige Vereinsjubiläum wird feierlich mit vielen Gästen begangen. Harald Krüger (zuvor DRC) kann für die Betreuung der Jugendgruppe gewonnen werden. Harald bringt zugleich ein neues Motorboot ("Klara") mit zum Verein, das ab diesem Zeitpunkt für die Betreuung auf dem Wasser genutzt wird.
2002Erstes Training für die Jugendabteilung nach langer Pause zu Beginn des Jahres. Eine separate Jugend-Homepage entsteht.
2003Die Jugendabteilung des RVL führt eine integrative Projektwoche mit der Christian-Andersen-Schule Hannover-Wülfel (Schule für Lernhilfe) beim RVL durch. Die Projektwoche wird offiziell vom Sportbund gefördert.
Durch Schnupperrudern und spannende und abwechslungsreiche Ferienruderprogramme wächst die Mitgliederzahl in der Jugendabteilung.
Zuwachs im Bootspark des RVL: das beim DRC seit langem unbenutzte Rennskiff "Igel" (Gehrmann "Prototyp") wird übernommen und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit bei allen "leichten" Ruderern und in der Jugendabteilung. Darüber hinaus wird bei der Ruderwerkstatt Kahl ein generalüberholter Renndoppelvierer (VEB-Yachtwerft) für die Jugendgruppe gekauft und auf den Namen "Pinne" getauft. Boot sowie 5 Paar Kinderskulls der Firma Crooker werden u. a. über Spenden von einem Elternteil und einem Mitglied finanziert.
2004Jan-Georg Ankewitz löst Julian Freigang in der Funktion des Jugendwartes ab. Die Jugendabteilung fährt mit 11 Kindern auf Ruderfreizeit nach Lingen. Es wird ein neuer Jugendraum (hinter der Küche/neben dem Fahrtenbuch) hergerichtet.
Unter Leitung von Jugendtrainer Harald Krüger wird eine Kooperation in Form einer Ruder-AG mit der IGS Mühlenberg ab dem Schuljahr 2004/05 ins Leben gerufen.
Der Ruderverein Linden erhält für das überfachliche und soziale Engagement im Kinder- und Jugendbereich eine Urkunde von der Bezirksregierung (Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit)!
2005Der RVL startet mit einer neuen Internetpäsenz in die neue Saison.
Zum Anrudern im Mai wird der bereits seit Jahresbeginn im Einsatz befindliche Gig-Doppelvierer der Fa. "Finke und Sommerfeld" (von der RG Hansa/Hamburg) auf den Namen "Papa H" getauft.
Die Jugendabteilung des RVL gewinnt den bronzenen "Stern des Sports" und wird für innovatives soziales Engagement vom Deutschen Sportbund (DSB) ausgezeichnet. Mitbewerber neben dem RVL war auch der DRC, Gratulant u. a. auch Martin Kind (Hannover 96) bei der Preisübergabe in der AWD Arena.
2006Zuwachs im Bootspark des RVL: u. a. für die Jugendabteilung wird ein neuwertiger Renndoppelzweier (Fa. Salani/Italien) über die Ruderwerkstatt Kahl bezogen.
Nach einer intensiven Saison mit der Jugendabteilung (Trainingslager mit 20 Teilnehmern in Lingen,...) und einer letzten Regatta in Celle entscheidet sich der RVL-Vorstand gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Jugendtrainer Harald, um die inzwischen angespannte Situation in der Jugendabteilung zu entschärfen. Mit ihm verlassen leider auch etliche Kinder und Jugendliche den RVL, wechseln teilweise zum DRC und RVH. Bisheriger Jugendwart Jan-Georg Ankewitz und Klaus Hartmann betreuen gemeinsam die verbleibenden Kinder- und Jugendlichen.
2007
2008Neue und zugleich "alte" Perspektive für die Jugendarbeit im RVL, damaliger Trainer Harald Krüger kann wieder (im Team mit Jan-Georg Ankewitz) für den Aufbau einer neuen Jugendgruppe gewonnen werden, das Training beginnt im Sommer, erste Regatta in Celle.
2009
2010
2011
2012

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